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 Judith Schmid



Theodor Storm


HERBST

Schon ins Land der Pyramiden
Flohn die Störche übers Meer;
Schwa]benflug ist längst geschieden,
Auch die Lerche singt nicht mehr.

Seufzend in geheimer Klage
Streift der Wind das letzte Grün
Und die süßen Sommertage
Ach, sie sind dahin, dahin!

Nebel hat den Wald verschlungen,
Der dein stillstes Glück gesehn;
Ganz in Duft und Dämmerungen
Will die schöne Welt vergehn.

Nur noch einmal bricht die Sonne
Unaufhaltsam durch den Duft,
Und ein Strahl der alten Wonne
Rieselt über Tal und Kluft.

Und es leuchten Wald und Heide,
Daß man sicher glauben mag,
Hinter allem Winterleide
Lieg‘ ein ferner Frühlingstag.

 

"This poem was in my textbook
in primary school,
and I liked it a
lot and had to
learn it by heart
and never forgot
about it ever since."

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